Projekt
BorDEx
Entwicklung und Bau eines ortsveränderlich betreibbaren Demonstrators zur thermischen Entsorgung von Explosivstoffen aus küstennahen Munitionsaltlasten
Millionen Tonnen Altlasten, Munitionsreste und Kampfstoffe im Meer stellen bis heute eine große Gefahr für die Umwelt dar und behindern unter Anderem auch den Ausbau von Energie- und Infrastrukturplänen.
Das Projekt BorDEx (Entwicklung und Bau eines ortsveränderlich betreibbaren Demonstrators zur thermischen Entsorgung von Explosivstoffen aus küstennahen Munitionsaltlasten) schafft eine Grundlage für bisher technisch noch nicht realisierbare Entsorgung kritischer Munitionsaltlasten im Küstenbereich. Durch den Bau eines mobilen Demonstrators soll die Entsorgung konventioneller, großkalibriger, schwer zu transportierender Munition aus maritimen Bereichen einen Schritt weiter zu einem Standardverfahren mit unterschiedlichen Einsatzorten geführt werden.
Ziele
Aufgrund der angestrebten weitgehenden Bergung und Entsorgung aller Kampfmittel in Nord- und Ostsee stellt sich diese Entsorgung als eine Generationenaufgabe dar. Eine Unterstützung dieses Entsorgungsvorhabens hat sich BorDEx zudem als übergeordnetes Ziel gesetzt.
Das angestrebte Ziel von BorDEx ist eine Lücke in der Entsorgungskette von Munitionsaltlasten zu schließen, und unter Betrachtung aller Aspekte zur Minimierung von Risiken und des Umwelteintrags, hin zu einem sicheren, mobilen System zur zu entwickeln. Somit bildet das Projekt eine wesentliche technische Neuerung, um eine funktionale und saubere Lösung zur sicheren Beseitigung der seit dem zweiten Weltkrieg im Meer versenkten risikobehafteter Munitionskörper zu realisieren.
So ist die vorrangige Zielsetzung eine in einen inerten Zustand überführte, verflüssigte Sekundärladung ohne manuelle Eingriffe einer thermischen Vernichtung zuzuführen und umweltgerecht zu entsorgen.
Das greifbare Ziel ist es dann einen funktionalen Demonstrators zur Entsorgung konventionelle Kampfmittel zu bauen und unter verschiedensten Bedingungen auf dem Betriebsgelände der GEKA mbH zu testen. Wobei auch parallel darauf abgezielt wird ein theoretisches Konzept zum Umgang mit chemischer Munition zu entwickeln.
Konzeption des Demonstrators
Der Demonstrator wird so konzipiert werden, dass dieser ortsveränderlich ist, denn es ist erkannt worden, dass die vorhandene Masse der zu bergenden Kampfmittel und Kampfstoffe mit bislang aufgeklärten 1,6 Millionen Tonnen es nicht zulässt, sie vollständig an Land zu bringen und zu landgestützten Entsorgungsanlagen zu transportieren.
Dabei ist es denkbar, dass der Demonstrator mit geeigneter Technik für den sicheren Betrieb nicht nur an Land, sondern auch auf z.B. seegestützten Plattformen (Schiffe, Pontons und andere Formen; nicht Bestandteil von BorDEx) versehen wird um eine möglichst große Unterstützung zu anderen Entsorgungsverfahren kritischer Munitionsaltlasten dazustellen.
Am Ende des Projektes steht demnach ein Demonstrator einer Entsorgungsanlage, die zu einem späteren Zeitpunkt ihre Vernichtungsaufgabe möglichst vollautomatisch unter menschlicher Überwachung erfüllen und die Bestrebungen der Bundesrepublik Deutschland wie in ihrem „Sofortprogramm Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee“ unterstützen wird.
Beteiligte Institutionen und Firmen
Um die technische Realisation des Demonstrators zu bewerkstelligen, Sicherheitsrisken für Personal und Einflüsse auf die Umwelt zu eruieren, politische und rechtliche Zulassungen zu thematisieren sowie den Anlagenbetrieb möglichst automatisiert vornehmen zu können, hat sich das Projekt BorDEx aus fünf erfahrenen Firmen und Institutionen aus ganz Deutschland zusammengeschlossen, wobei die GEKA mbH die Konsortialführung übernimmt.
Zusammen mit folgenden Partnern wird das auf drei Jahre angesetzte und durch das Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz geforderte Projekt technisch vorbereitet und auf dem Anlagengelände der GEKA realisiert:
Dussmann Industrial Automation als Automatisierer von elektrischen Mess-, Steuer- und Regelungsanlagen
DYNASAFE Environmental Systems GmbH als Anlagenbauer für Sprengöfen und Munitionsvernichtungsanlagen
Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie als zentrale Institution der Forschung im Bereich der Sprengstoffe
GEOMAR als Forschungs-Partner für die langjährige Umweltfolgenermittlung und -abschätzung
GEKA mbH als erfahrenes Unternehmen im Umgang und der Entsorgung von Kampfmitteln
Ansprechpartner
Dr. Bastian Niemeyer
Telefon: 05192 964-373
bastian.niemeyer(at)geka-munster.de
Dr. Andreas Krüger
Telefon: 05192 964-101
andreas.krueger(at)geka-munster.de
Weitere Informationen & Downloads
Externe Links:
BMWK – Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz)
BMUV: Munitionsaltlasten im Meer